Streetfood in Mumbai – Die Grundlagen zum Nachkochen

Typische Szene in Mumbai am Abend: mehrere Streetfood- (Chaat-) Händler nebeneinander mit Kunden - typical scene in Mumbai in the evening: three streetfood vendors (chaatwalas) next to each other with their customers

Mumbai Streetfood, auch bekannt als Chaat, ist eine Küche für sich. Sie unterscheidet sich deutlich von der allgemeinen Küche von Maharashtra, dem indischen Bundesstaat, dessen Hauptstadt Mumbai ist. Chaat ist bei den Einheimischen sehr beliebt, aber auch ein Highlight für jeden Touristen.

An fast jeder Straßenecke gibt es sie: Chaatwalas, die Leute, die an ihren Karren oder Ständen Streetfood verkaufen. Die Vielfalt ist groß und es schmeckt großartig! Sie reichen von Pakoras (frittiertes Gemüse), verschiedenen Arten von Gemüsefladen (Dal Vada, Batata Vada), Gemüsesandwiches bis hin zu Gerichten mit Puris (z.B. Sev Puri oder Dahi Puri) – kleine Cracker, die man mit Gemüse, Chutneys und anderen Gewürzen isst.

Auf dieser Seite möchte ich euch einen Überblick darüber geben, was ihr als Grundzutaten braucht, um euer eigenes Chaat zuzubereiten, Links zu meinen Chaat-Rezepten und einige Hinweise, wenn ihr in Asien Streetfood am Straßenrand essen wollt.

Die häufigsten Zutaten in Mumbais Streetfood

Sev: dünne, vermicelliartige Nudeln aus Kichererbsenmehl. Ihr könnt Sev auf Amazon kaufen (eine ziemlich große Packung, hält sich eine Weile, wenn ihr sie luftdicht lagert).

Puris: Cracker aus Weizenmehl, sehr leicht gewürzt. Ihr könnt Puris auf Amazon kaufen.

Pav: Weiche Weizenbrötchen. Sie werden unter anderem für Pav Bhaji und Vada Pav verwendet. Als ich noch in Deutschland gelebt habe, habe ich es immer durch türkisches Fladenbrot ersetzt, wenn ich Pav bhaji gegessen habe, da Pavs kaum erhältlich sind. Ehrlich gesagt mag ich das sogar lieber! Für Batata Vadas, frittierte Kartoffelbällchen, kannst du aber auch jedes andere Brot verwenden. Während die Vadas typischerweise in den Pav gefüllt werden, würde ich dafür nur frische weiche Brötchen verwenden, aber keine industriellen Burgerbrötchen. Und wenn du keine weichen Brötchen bekommst, würde ich irgendein anständiges Weißbrot dazu nehmen. Viele Leute essen die Vadas auch einfach ohne Brot.

Gebratene grüne Chilis: Man bekommt sie oft als Beilage, wenn man Pakora oder irgendwelche Vadas isst. Chilis verlieren beim Frittieren einen Teil ihrer Schärfe. Achtet darauf, dass sie außen eine hellere, weißliche Farbe bekommen. Das bedeutet, dass sie richtig gebraten sind. Und vor dem Braten mit dem Messer anritzen, sie platzen euch sonst explosionsartig auf! Hier in Mumbai gibt es zwei Arten von Chilis. Richtig scharfe Chilis (diese gibt es meist auch im Ausland) oder mildere Chilis (habe ich leider in Deutschland nie gefunden). Obwohl die Chaatwalas manchmal beide Arten anbieten, kann ich sowohl die scharfen als auch die milden essen. Aber wenn ich die Wahl habe, dann nehme ich die milderen. Nach dem Braten mische ich sie mit etwas grobem Meer- oder Steinsalz und esse sie im Ganzen als Beilage (allerdings nicht zu viele 😉).

Gemüse & Hülsenfrüchte: Rohe Tomaten, rohe Zwiebeln und gekochte Kartoffeln findest du in vielen Gerichten. Außerdem Kichererbsen. Wenn ich mal ein Gericht mache, in dem sie verwendet werden, werde ich hier das Rezept verlinken.

Chutneys: Für Chaat werden meist Chutneys verwendet. Die gebräuchlichsten Chutneys, die im Streetfood verwendet werden, sind das grüne, scharfe Chutney, das süße Chutney mit Tamarinde und Datteln und das trockene Knoblauch-Chutney, hier sind die Rezepte.

Hygiene beim Streetfood in Mumbai

Wie überall in Asien solltet ihr auch beim Street Food in Mumbai ein bisschen vorsichtig sein, wo ihr es es esst. Vertraute Chaatwalas sind ziemlich wichtig, vor allem, wenn es um Zutaten geht, die Wasser enthalten, das womöglich nicht sauber ist. Hygiene ist ein wichtiger Faktor. Natürlich darf man das nicht mit westlichen Standards gleichsetzen. Sonst geht ihr hungrig nach Hause. Fragt Einheimische, wo sie hingehen, Freunde, Mitarbeiter, wie z.B. einen Rezeptionisten eines Hotels oder einen Verkäufer in einem Geschäft. Wenn ihr Borivali im Norden Mumbais besucht, wo ich wohne, oder nach Churchgate im Süden Mumbais geht, fragt mich 😊. Ein allgemeiner Tipp für Streetfood: Esst es von Papptellern oder einer Zeitung. Mehrwegteller sind natürlich umweltfreundlicher, aber ihr wisst nie, wie sauber diese sind. In Mumbai habe ich ohnehin noch nie wiederverwendbare Teller gesehen. Und frittiertes Essen kann man in der Regel bedenkenlos essen.

Was Getränke für unterwegs angeht, ist natürlich alles aus der Dose in Ordnung. Auch ein absolut sicheres und leckeres Getränk: frisches Kokosnusswasser! Wenn die Kokosnuss frisch vor euch geöffnet wird, ist das absolut unbedenklich. Meinem Vater ist es allerdings einmal passiert (ich glaube in Myanmar), dass Kokosnüsse mit normalem Wasser aufgefüllt wurden. Ich selbst habe das noch nie erlebt und ich glaube nicht, dass das in Mumbai gemacht wird. Generell kann man sagen, dass die Straßenverkäufer in Indien bei weitem vertrauenswürdiger sind als (leider) meine Erfahrungen in Südostasien. Chai ist auch sicher, da er gekocht ist. Wenn du dir über die Hygiene nicht sicher bist, entscheide dich für die Pappbecher. Viele Verkäufer haben Glas- und Pappbecher.

Ich möchte jetzt aber nicht, dass ihr denkt, dass Streetfood etwas ist, von dem ihr euch fernhalten solltet! Problematisch ist das eher selten. Im Allgemeinen ist es absolut in Ordnung, in Mumbai Street Food zu essen. Ich möchte euch sogar dazu ermutigen, es mal zu probieren! Es schmeckt absolut fantastisch!

Die Rezepte für Chaat / Streetfood aus Mumbai

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