Oft verwendet für Spaghetti Bolognese, einem Gericht was nicht viel mit Bologna zu tun hat. Ragù classico bolognese wird in Bologna traditionell meist zusammen mit Tagliatelle gegessen. Aber nie mit Spaghetti. Außerdem ist es die Grundlage für eine Vielzahl anderer Gerichte, wie zum Beispiel Lasagne alla bolognese.
Ich habe hier 2 Varianten des Rezepts aufgeführt. Einmal das vermeintliche Originalrezept und einmal die Variante, die ich in der Regel koche. Die Unterschiede: Das Originalrezept verwendet Speck anstatt Schweinehack und es enthält weder Kräuter noch Knoblauch. Daher ist es deutlicher im Fleischgeschmack und keine weiteren Aromen lenken davon ab. Wir geben auch keine Milch oder Sahne dazu, was klassischerweise eigentlich hinein gehört.
Wie oben erwähnt, wird diese Sauce klassischerweise nicht zu Spaghetti gegessen, sondern zu Tagliatelle. An diesen haftet die Sauce besser. Vermutlich ist die Variante mit Spaghetti im Ausland entstanden, wo Spaghetti leichter verfügbar waren oder günstiger waren als Tagliatelle. Wir essen die Sauce zu Hause auch mit Spaghetti. Allerdings stimmt es, dass die Sauce an den Tagliatelle besser haftet und das Ganze auch besser schmeckt. Aber was soll ich machen, wenn sich die Kinder sich Spaghetti Bolognese wünschen 🙂. Wir haben fast immer welche eingeforen. Die Kinder lieben sie und sie lässt sich gut einfrieren.
Das Ragù hat mir selbst aber nie besser geschmeckt als mit hausgemachten grünen Tagliatelle! Unbedingt mal ausprobieren, so viel Arbeit macht die hausgemachte Pasta auch nicht. Einfach dieses Grundrezept für grüne Pasta machen, etwa 1mm dünn ausrollen und längs in 5-10 mm breite Scheiben schneiden.
Mögt ihr keinen Spinat, könnt ihr natürlich auch dieses Rezept ohne verwenden.
Eigentlich wird der Teig nach dem flachen ausrollen 5 Minuten antrocknen lassen, dann wie ein Teppich aufgerollt und dann in Scheiben geschnitten. Dabei klebt er bei mir aber immer zusammen. Das kann an der hohen Luftfeuchtigkeit hier bei mir in Indien liegen, da trocknet er nicht so gut. Probiert es gerne erst mit einem kleinen Stück aus. Ich hab sie einfach so flach auf einem großen Brett geschnitten.
Ragù classico bolognese – Originalrezept der Accademia Italiana della Cucina
Zutaten
- 150 g Speck
- 300 g Rinderhack
- 50 g Karotte
- 50 g Selleriestiel
- 50 g Zwiebel
- 300 g Tomatensauce
- ½ Glas Rotwein
- ½ Glas Milch
- etwas Brühe
- Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- ½ Glas Sahne (optional)
Anleitungen
- Hackt zunächst die Karotte, Sellerie und Zwiebeln fein und stellt sie beiseite.
- Hackt nun den Speck fein und bratet ihn in einer schweren Pfanne an.
- Gebt dann das gehackte Gemüse hinzu und bratet es etwas an.
- Gebt nun das Hackfleisch hinzu und verrührt es bis es brutzelt.
- Löscht das Ganze mit dem Wein ab und lasst ihn verdunsten.
- Gebt die Tomaten hinzu und lasst es zugedeckt etwa 2 Stunden lang bei niedriger Hitze köcheln.
- Gebt nach und nach immer etwas Brühe hinzu, damit es nicht anbrennt.
- Die Konsistenz der Sauce sollte sämig sein, keinesfalls zu trocken aber auch nicht flüssig.
- Gebt gegen Ende die Milch hinzu und schmeckt es mit Salz und Pfeffer ab.
- Wenn das Ragù fertig ist, wird in Bologna traditionell Sahne hinzugefügt, wenn sie zum Würzen von trockenen Nudeln verwendet wird. Wenn die Sauce mit frischen Tagliatelle verwendet wird, wird diese weggelassen.
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Hier der Link zum Originalrezept der Accademia Italiana della cucina. Mit viel Liebe nachgekocht auf From zero to curry.
Unsere Variante für Spaghetti Bolognese
Und nun die Variante, die wir immer kochen. Meine Frau mag den dominanten Speckgeschmack nicht so gerne und ich mag unsere Variante eigentlich auch lieber. Toll anstatt des Rotweins ist auch ein Schuss trockenen Wermuts im Ragù! Da ich in Mumbai kein Rindfleisch kaufen kann, mache ich das Ragù übrigens mit Büffelhack. Schmeckt genauso wie mit Rinderhack 😉
Wie ihr seht mag ich zwar authentische Küche, weiche aber selber im Alltag davon ab. Wenn ich das hier im Blog aber (selten) tue, mache ich das deutlich kenntlich, so wie bei diesem Rezept.
Ragù classico bolognese – “Spaghetti” Bolognese – meine Variante
Zutaten
- 250 g Rinderhack
- 250 g Schweinehack
- 1 große Karotte
- 50 g Selleriestengel
- 2 Zwiebeln
- 2 Lorbeerblätter
- 3 Zehen Knoblauch
- 400 g Tomatensauce
- ½ Glas Rotwein (optional)
- etwas Brühe
- Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- 1 Prise italienische Kräuter
Anleitungen
- Hackt zunächst die Karotte, Sellerie und Zwiebeln fein (das Soffritto) und brate sie in etwas Olivenöl an. Sie sollten dabei nicht bräunen. Gebt kurz vor Ende den Knoblauch dazu und lasst diesen kurz mit anbraten.
- Stellt nun das Soffritto in einer Schüssel bei Seite und bratet das Hackfleisch kurz an. Es sollte ein paar Röstaromen bilden, aber keinesfalls durchgaren.
- Nun das Hackfleisch mit Wein ablöschen.
- Gebt nun die Tomatensauce hinzu. Verwendet die Tomatensauce zum Ablöschen, wenn ihr ohne Wein kocht.
- Nun das Soffritto zusammen mit den Lorbeerblättern, den Kräutern und Gewürzen hinzugeben. Zerreibt die Kräuter mit den Fingern, dann sind sie nicht so grob.
- Lasst das Ganze 2-3 Stunden bei niedriger Hitze köcheln.
- Gebt ab und zu etwas Brühe hinzu, so dass nichts anbrennt.
- Die Konsistenz der Sauce sollte während des gesamten Kochvorgangs sämig sein, keinesfalls zu trocken aber auch nicht flüssig.
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Lasst es euch schmecken!
