Burgenländer Kipferl sind sehr leckere, ein klein wenig anspruchsvolle, Weihnachtsplätzchen gefüllt mit gezuckertem Eischnee mit gemahlenen Walnüssen. Was ihr beim Backen dabei beachten müsst, erfahrt ihr hier!
Seit Jahren bin ich auf der Suche nach einem neuen Plätzchenrezept, was mich vom Hocker haut. Das hier ist es! Ich habe lange keine neuen Plätzchen probiert, die geschmacklich so toll waren wie diese Burgenländer Kipferl.
Das Burgenland ist das östlichste Bundesland Österreichs. Damit ist es, an der ungarischen Grenze liegend, auch stark von der ungarischen Küche beeinflusst. Wenn man die ungarische und die österreichische Küche kennt und in diese Kipferl beisst, dann spürt man das richtig (bilde ich mir zumindest ein). Diese Plätzchen sind einfach ein Gedicht.
Ich habe hier in Mumbai ein sehr vielfältiges, kritisches Prüfgremium, bestehend aus: Schwiegereltern, Schwiegertante, Ehefrau, 2 eigenen Töchtern (1 und 4), Schwägerin und einem Neffen (5). Bei allen(!) waren diese Plätzchen ein Hit.
Ein Jammer ist nur, dass der Teig etwas schwierig zu bearbeiten ist, weil er so weich ist.
Der Teig der Burgenländer Kipferl
Wenn man aber im Kopf Abstand davon nimmt, einen Schönheitswettbewerb gewinnen zu wollen, dann ist der Umgang mit dem Teig gar nicht so schwer. Ich habe mir zum Ende hin auch angewöhnt, ihn mit Druck sehr langsam auszurollen. Auf die Weise war es etwas einfacher.
Wie ihr im Video sehen könnt, habe ich einfach den Teig immer wieder geflickt und es war mir auch beim 3. Blech Plätzchen egal, ob er überall perfekt gleich dünn ist. Das einzige worauf ihr wirklich achten solltet: trennt ihn vor dem Rollen mit einem Pallettenmesser oder einem großen Küchenmesser vom Brett ab. Das geht sehr leicht und sorgt dafür, dass ihr ihn besser rollen könnt. Ich habe das Messer auch als Hilfe beim Einrollen verwendet, dadurch reißt der Teig nicht versehentlich und es war deutlich leichter.
Die Burgenländer Kipferl gehen ungleichmäßig im Ofen auf. Man kann also gar nicht erkennen, wie akkurat vorher gearbeitet wurde und das muss man auch nicht. Lasst wegen des Aufgehens auf dem Blech zwischen den Plätzchen etwa 2-3 cm Platz.
Besonderheiten der Burgenländer Kipferl
2 Besonderheiten haben diese Plätzchen: es ist ein kalter Hefeteig ohne warme Gehzeit (habe ich vorher auch noch nie gemacht). Außerdem wird der Eischnee mit dem Zucker wird über einem Wasserbad geschlagen. Hier muss ich mal meine Mama fragen wieso das Wasserbad nötig ist. Ich vermute, er wird dadurch etwas fester und stabiler in der Weiterverarbeitung. Achtet bei dem Eischnee darauf, dass ihr ihn zunächst gut schaumig schlagt, bevor ihr dann nach und nach löffelweise den Puderzucker unterschlagt.
Im Resultat war es zwar etwas Arbeit und es ist kein Einsteigerrezept, aber wenn man etwas Geduld und Geschick mitbringt hat man großartige Plätzchen! Aber verpackt sie wirklich luftdicht. Meine Box war etwas groß, dadurch haben sie leider etwas an Aroma verloren. Schmecken aber nach wie vor sehr lecker!!
Burgenländer Kipferl
Zutaten
Für den Teig
- 60 ml Milch
- 30 g Hefe alternativ 10 g Trockenhefe
- 2 TL Zucker
- 400 g Mehl
- 250 g Butter
- 3 Eigelb
- 1 Prise Salz
Für den Schaum
- 250 g Puderzucker
- 200 g Walnüsse gerieben
- 3 Eiweiß
Anleitungen
Der Teig
- Zunächst trennt ihr die 3 Eigelb vom Eiweiß. Das Eiweiß braucht ihr später.
- Vermengt dann die Milch (bei Raumtemperatur, nicht erwärmen), Hefe und Zucker miteinander.
- Direkt danach gebt ihr das Mehl, die Butter, 3 Eigelb und Salz hinzu und knetet den Teig.
- Nun teilt ihr den Teig in 3–4 Teile.
- Dies ist ein kalter Hefeteig, das heisst, er wird zu Aufgehen nicht an einen warmen Ort gestellt, sondern nun für 30 – 40 Minuten zum Ruhen in den Kühlschrank gestellt.
Der Schaum
- Zunächst siebt ihr den Puderzucker, damit er schön fein ist.
- Dann schlagt ihr die 3 Eiweiß zusammen mit dem Puderzucker über Wasserdampf auf. Dafür nehmt ihr einfach einen kleinen Topf Wasser, stellt den auf niedrige Stufe auf den Herd und sobald es dampft: Rührschüssel oben drauf und dann mit dem Handrührer schön schaumig rühren. Den Puderzucker erst dann langsam dazu geben, wenn das Eiweiß schon fester wird.Achtet dabei darauf, dass die Rührschüssel nicht das Wasser im Topf berührt.
- Nun zieht ihr die geriebenen Walnüsse unter das Eiweiß. Hierbei bitte nicht mehr rühren, sondern wirklich nur unterheben.
- Heizt nun euren Backofen auf 200 °C vor.
Das Formen der Plätzchen
- Hierfür rollt ihr den Teig dünn, einigermaßen rechteckig, aus und bestreicht ihn dünn mit dem Schaum.
- Diesen Teig rollt ihr nun zu einer Rolle ein.
- Von dieser Rolle stecht ihr nun mit einem runden Ausstecher (oder einem Glas) Halbmunde herunter.
- Diese kommen nun sofort für 10 Minuten ohne Ruhezeit in den Backofen.
Lass mir doch bitte noch eine Bewertung da 🙂:
Notizen
Quelle des Rezepts: https://www.regionale-rezepte.at/de/rezept/539/Burgenlaender_Kipferl.htm
Mit sehr viel Liebe ♥ nachgebacken auf From zero to curry.
