Mein Rezept für hausgemachte schwäbische Spätzle

Käsespätzle mit Röstzwiebeln neben einer kleinen Schüssel Salat - Spaetzle with melted cheese next to a small side salad in a bowl

Wenn ihr mich nach meiner Lieblingsbeilage fragt, ist die Antwort ganz einfach: Spätzle! Zum Glück gab es die bei uns daheim öfters! Hier gibt’s mein Rezept für hausgemachte schwäbische Spätzle.

Spätzle sind Eiernudeln, deren Teig deutlich mehr Eier enthält als klassischer Nudelteig. Das tolle an Spätzle: sie sind viel aromatischer als normale Pasta und durch ihre ungleichmäßige Form und andere Konsistenz nehmen sie Soße viel besser auf. Und auch mit Käse als Käsespätzle (wie oben im Bild) schmecken sie Klasse.

Spätzle mit Gulasch auf einem dunklen Teller neben meiner Spätzlepresse - Spaetzle with goulash on a dark plate next to my spaetzle press
Spätzle mit Gulasch

Mein Rezept für schwäbische Spätzle verwendet 50g Mehl je Ei. Normaler, typischer Pastateig verwendet 100g Mehl je Ei. Außerdem kommt in den Spätzleteig Salz. Dadurch ist der Teig natürlich deutlich klebriger und hat eine zähflüssige Konsistenz. Daher wird dieser auch nicht ausgerollt, sondern direkt verarbeitet.

Dazu muss der Teig irgendwie in nudelartiger Form in den Kochtopf. Dafür gibt es 3 Varianten zur Auswahl.

3 Varianten, Spätzle zu schaben oder zu pressen

Für Profis: das Schaben vom Brett. Dazu wird der Spätzleteig auf ein Brett aufgebracht und von dem Brett mit einem Teigschaber in den Topf geschabt, Nudel für Nudel. Ich habe das einmal probiert, mir dabei die Finger am heißen Wasserdampf verbrannt und schimpfend aufgegeben. Wenn ich irgendwann mal Muße habe, versuche ich es nach intensivem Videostudium noch einmal. Oder jemand zeigt mir in der Küche persönlich wie man es richtig macht.

Die Methode meiner Mama: Der Hobel. Hier wird der Teig in einen Hobel gegeben und durch hin- und herbewegen wird der Teig durch die Löcher gedrückt. Der Vorteil des Hobels: man kann die Länge der Spätzle gut selber bestimmen. Die Spätzle kann man hierbei etwas kürzer zubereiten als bei der nachfolgenden Methode.

Meine Methode: Die Spätzlepresse. Ich bevorzuge diese Variante, da sie die Einfachste ist und ebenso lecker (finde ich zumindest). Ganz einfach: Teig rein, über den Topf halten, runterdrücken. Der Nachteil: die Spätzle geraten lang und etwas dünner als bei den anderen beiden Methoden.

Ich habe eine Presse, die für Spätzle gedacht ist. Die kann man auch leicht auseinandernehmen und reinigen. Ich habe aber einige Beiträge im Netz gesehen, die Spätzle mit einer Kartoffelpresse zubereiten. Wenn diese recht kleine Löcher hat, sollte auch das funktionieren.

Was muss ich beim Spätzlekochen beachten?

Ich fange mal hinten an, beim Saubermachen 🙂: Ganz wichtig: verwendet kaltes Wasser, bis alle Teigreste entfernt sind. Sonst garen diese, werden dabei fest und lassen sich schlecht entfernen. Außerdem: wenn ich mit einem schmutzigen Gegenstand fertig seid, weicht diesen sofort in kaltem Wasser ein. Das spart euch ungemein Arbeit!

Der Teig: Der Teig muss kräftig mit einem dicken Kochlöffel luftig geschlagen werden. Dabei müssen sich unbedingt Luftblasen bilden, diese machen den Teig locker.

Große Luftblasen im Spätzleteig beim Rühren mit dem Kochlöffel - Large air bubbles in the spaetzle dough while beating it with a wooden spoon
Luftblasen im Spätzleteig

Stellt eine leere Schüssel nebenan, für Gegenstände, die ihr erneut braucht. In die Schüssel könnt ihr benutzte Kochlöffel oder die Spätzlepresse oder -hobel legen. Sonst tropfen die euch die Arbeitsplatte voll und ihr wisst beim Kochen nicht, wohin damit.

Geizt nicht mit dem Salz im Teig oder im Wasser.

Die Spätzle sind fertig, sobald sie oben im Topf schwimmen. Nehmt sie mit einer Schaumkelle heraus und gebt sie in einen zweiten Topf mit lauwarmem Salzwasser.

Spätzle servieren oder weiter verarbeiten

Wenn ihr die Spätzle aufwärmen wollt: gebt etwas Butter in eine Pfanne bei niedriger Hitze und wärmt die Spätzle darin auf. Nehmt nicht die Mikrowelle und gebt sie auch nicht erneut in heißes Wasser!

Wenn ihr sie als Beilage auf den Tisch stellen wollt, nehmt eine vorgewärmte Platte oder eine vorgewärmte Schüssel. Ein Trick: spült die Schüssel oder Platte kurz mit Wasser ab, tropft Teller oder Schüssel kurz ab (nicht mit dem Handtuch abtrocknen) und stellt die Schüssel für eine halbe Minute in die Mikrowelle! Das ist der einfachste und schnellste Weg, vorgewärmte Teller zu bekommen.

Für Käsespätzle: gebt die fertigen Spätzle mit Butter in eine Pfanne und wenn sie heiß sind, gebt ihr ordentlich (nicht geizen!) geriebenen Käse hinzu. Irgendein kräftiger Bergkäse. Die mildeste Käsesorte die bei mir da durchginge, wäre Emmentaler. Toll sind Appenzeller oder Vorarlberger Bergkäse. Und dann obendrauf ordentlich Röstzwiebeln.

Mit Fleisch? Mit meinem Rezept für deutsches Gulasch 😊.

Käsespätzle mit Röstzwiebeln neben einer kleinen Schüssel Salat - Spaetzle with melted cheese next to a small side salad in a bowl

Mein Rezept für hausgemachte schwäbische Spätzle

Meine Lieblingsbeilage? Ganz klar: Spätzle! Hausgemacht! Hier gibt's mein Rezept für hausgemachte schwäbische Spätzle.
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Schon nachgekocht?@fromzerotocurry oder #fromzerotocurry!
Gericht: Beilage, Grundlagen, Grundrezept, Hauptgericht
Land & Region: Deutsch, Schwäbisch
Keyword: Pasta, vegetarisch
Vorbereitungszeit: 30 Minuten
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Reinigungszeit danach: 30 Minuten
Arbeitszeit: 1 Stunde 30 Minuten

Equipment

  • 1 Spätzlehobel oder Spätzlepresse
  • 2 Töpfe groß
  • 1 Teller

Zutaten

  • 250 g Mehl
  • 1 gestr. TL Salz
  • 5 Eier mittelgroß

Anleitungen

  • Gebt das Mehl in eine Rührschüssel und vermischt es mit dem Salz.
  • Nun formt ihr eine Mulde im Mehl, in die ihr die Eier gebt.
    Eier in Mehlmulde in einer Rührschüssel - Eggs in a flour trough in a mixing bowl
  • Mit dem Knethaken verknetet ihr das Ganze zu einem zähen Teig. Bei Bedarf gebt ihr einen EL Wasser hinzu.
    Spätzleteig in der Küchenmaschine beim Kneten - Spaetzle dough in the food processor during kneading
  • Wenn der Teig fertig verknetet ist, geht es an die körperliche Arbeit 🙂.
    Ihr müsst mit einem großen, stabilen Kochlöffel Luft in den zähen Teig einarbeiten. Also schlagt ihr den Teig mehrere Minuten, so dass sich zahlreiche Luftblasen bilden. Im Video oben ist das gut zu erkennen.
    Große Luftblasen im Spätzleteig beim Rühren mit dem Kochlöffel - Large air bubbles in the spaetzle dough while beating it with a wooden spoon
  • Nun stellt ihr einen großen Kochtopf auf den Herd, salzt das Wasser kräftig und bringt es zum Kochen.
  • Direkt daneben braucht ihr: Einen weiteren großen Topf zur Hälfte mit warmem. gesalzenen Wasser gefüllt und eine Schüssel oder Teller, auf die ihr die Schaumkelle und die Spätzlepresse oder Hobel ablegen könnt.
    Ansonsten tropft euch der Spätzleteig überall hin.
  • Nun gebt ihr etwas Spätzleteig in Presse oder Hobel und gebt die Spätzle in den Kochtopf. Unterbrecht den Press- oder Hobelvorgang ab und an und lasst die Spätzle heruntertropfen bevor ihr weitermacht. Sonst werden sie zu lang.
  • Rührt einmal gut um und wartet, bis sie an die Oberfläche schwimmen.
  • Nun holt ihr sie mit der Schaumkelle heraus und gebt sie in den Topf mit dem warmen Wasser.
  • Diese Schritte wiederholt ihr so lange, bis ihr fertig seid.
  • Gebt nun sofort kaltes(!) Wasser in eure Teigschüssel und weicht direkt alle Teile ein, die mit dem rohen Teig in Berührung gekommen sind.
    Sonst wird der Teig steinhart und lässt sich nur mit sehr viel Mühe entfernen.
  • Gießt die Spätzle ab und serviert sie möglichst auf einem vorgewärmten Teller oder einer Schüssel.
    Fertige Spätzle in einer Schüssel - Cooked spaetzle in serving bowl
  • Wenn ihr die Spätzle aufwärmen wollt: gebt etwas Butter in eine Pfanne bei niedriger Hitze und wärmt die Spätzle darin auf. Nehmt nicht die Mikrowelle und gebt sie auch nicht erneut in heißes Wasser!

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Mit viel Liebe ♥ gekocht auf From zero to curry.

2 Gedanken zu „Mein Rezept für hausgemachte schwäbische Spätzle

  1. 5 stars
    Sie sind so lecker, daß ich nicht so viele habe, um sie einzufrieren. Aber es geht.Meine Kinder, als sie klein waren, haben sie am Liebsten mit Apfelmus gegessen. Der Papa mit Salat oder in einer Linsensuppe. Und ich, wenn der kleine Hunger kam, direkt aus dem Kühlschrank.

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