Cucciddati sind typische, sizilianische Plätzchen mit einer herb-süßen Füllung mit Feigen, Nüssen, Rosinen und Marsala. Hier gibt es das Rezept dazu!
Cucciddati sind unter andem bekannt als italienische bzw. sizilianische Feigenplätzchen. Feigen dominieren hierbei. Zusammen mit den Nüssen und dem Marsala bekommen sie einen ziemlich kräftigen Geschmack. Nicht jeder mag diesen. Ich habe mehrfach eine Freundin aus Sizilien um Rezepte angebettelt, bevor sie mir dieses hier gegeben hat. Sie mag sie selber nicht so sehr.
Meine erste Reaktion war auch: ganz schön herb und bitter. Und dann hatte ich auf einmal vom Plätzchenteller unbewusst ein zweites genascht… Die sind genial! Vor allem, weil sie eben einen Kontrast zum sonst immer so süßen Rest bieten! Mal was ganz anderes als die deutschen und österreichischen Plätzchenklassiker. Die werden wieder gemacht!
Weihnachtsplätzchen backen in Indien und andere Tipps
Ich backe aktuell meine Weihnachtsplätzchen in Mumbai – warum, erfahrt ihr hier. Das bedeutet, dass manche Dinge etwas anders funktionieren als in Deutschland und ich bei manchen Zutaten improvisieren muss. Für die Cucciddati musste ich zum Beispiel den Marsala im Rezept ersetzen. Den bekommt man hier nicht so einfach. Mit Portwein kann man ihn aber ganz gut ersetzten. Ich hoffe, der Aufschrei unter sizilianische Puristen ist nicht allzu groß 😋.
Bei den Plätzchen solltet ihr beachtet, dass immer alle Zutaten schön kühl sind. Ich habe versucht, sie Abends zuzubereiten. Das war ein Desaster. Es war in meiner Wohnung einfach zu warm von der Tagessonne. Heute morgen habe ich mich dann daran erneut versucht. Und es hat direkt problemlos funktioniert. Aber nach einer halben Stunde habe ich bereits gespürt, wie es in der Wohnung wärmer wird. Der Teig wurde viel weicher.
Bei den Zitrusschalen achtet bitte darauf, Bio-Früchte zu verwenden. Gerade Zitrusfrüchte werden kräftig gespritzt, da die dicke Schale die Frucht selbst vor dem Spritzmittel schützt und ja normalerweise nicht mit verzehrt wird.
Da ich die Menge des Grundlagenrezepts für mein Rezept unten halbiert habe, benötigt man eigentlich nur ein halbes Eiweiß für den Guss. Das ist aber etwas schwierig schaumig zu schlagen. Daher empfehle ich hierbei: Schlagt das ganze Eiweiß fast ganz steif. Dann entfernt ihr die Hälfte, bevor ihr den Zucker hinzugebt. Aus dem entfernten Eiweiß könnt ihr mit dem übrigen Eigelb und ggf. einem weiteren Ei ein fluffiges Omelette machen.
Alle meine anderen Plätzchenrezepte findet ihr hier.
Cucciddati – Sizilianische Weihnachtsplätzchen
Zutaten
Für dem Teig
- 340 g Mehl
- 190 g Butter
- 8 g Backpulver
- 125 g Puderzucker
- 25 g Aprikosenmarmelade alternativ: Orangen- oder Mandarinenmarmelade
- 1 Ei
- 1 Msp Vanille
- Schale von 1 Zitrone
Für die Füllung
- 200 g getrocknete Feigen
- 75 g Rosinen
- 75 g Aprikosenmarmelade
- 50 g Orangenmarmelade
- 100 g Zartbitterschokolade
- 50 g Walnüsse
- 50 g Mandeln
- 2 ½ Mandarinenschalen abgezogen und gehackt, Anmerkung im Text
- ½ EL Zimt gemahlen
- 1 Prise Pfeffer
- 1 Msp. Vanille oder Vanilleextrakt
- 25 ml Marsala
Für die Dekoration
- 75 g Puderzucker
- ½ Eiweiss
- Saft einer ¼ Zitrone
- 1 Prise Salz
- Zuckerstreusel bunt
Anleitungen
Der Teig
- Zunächst: das Rezept ist für einen Mürbeteig. Obwohl das Grundlagenrezept für weiche Butter in Stückchen verlangt – ich verwende für Mürbeteig gekühlte Butter. Er wird dadurch mürber.
- Vermischt das Mehl mit dem Backpulver.
- Nun verknetet ihr dieses mit dem Puderzucker, der geriebenen Zitronenschale, den Butterstückchen, Vanille, Ei und 25 g Marmelade.
- Knetet ihn nicht zu lange, sonst bleibt er nicht mürbe.
- Lege die Teigkugel am Besten über Nacht in den Kühlschrank, mindestens aber 3-4 Stunden.
Die Füllung
- Blanchiert die Feigen 5 Minuten lang in heißem Wasser. Lasst sie abtropfen und abkühlen.
- Schneidet sie in kleine Stückchen und stellst sie beiseite.
- Blanchiert ebenfalls die Rosinen für 5 Minuten. Drückt sie anschließend aus und gebt die ausgedrückten Rosinen zu den Feigen.
- Hackt die Schokolade in kleine Stücke.
- Hackt ebenfalls die Walnüsse und Mandeln klein.
- Zieht die Schale mit einem feinen Messer oder Schäler von den Mandarinen ab und hackt diese ebenfalls klein.
- Gebt Aprikosen- und Orangenmarmelade, die Schokolade, Walnüsse, Mandeln, Zimt, Pfeffer, Vanille, Marsala und die Mandarinenschale zu der Mischung.
- Nun verknetet ihr alles, gebt es in einen luftdichten Behälter und ab damit in den Kühlschrank. Die Mischung sollte wirklich besser kalt sein, das macht das Füllen und Rollen der Plätzchen später deutlich leichter.
Zubereitung der Plätzchen
- Rolle ein Viertel des Teiges aus, ca. 10 cm breit und so lang, wie die Teigmenge es zulässt. Er sollte in etwa 3 mm dick sein.
- Schneidet die Kanten gerade.
- Nun gebt ihr die Füllung wurstförmig in die Mitte des Teiges.
- Rollt sie nun ein. Passt auf, wenn der Teig wärmer wird, reißt er leichter.
- Drückt die Rolle etwas platt und schneidet nach Belieben 2-5 cm breite Stücke von der Rolle ab.
- Für die Profis: es gibt ein Werkzeug namens Pizzichi, mit der man dekorative Löcher in den Teig machen kann. Einfach mal googeln.Sonst macht ihr es wie ich und nehmt eine Gabel oder ein Messer. Diese Löcher sind typisch für Cucciddati. Siehe Foto.
- Legt die Cucciddati nun auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und für 3-4 Stunden vor dem Backen abgedeckt in den Kühlschrank.
- Backe sie danach im vorgeheizten Backofen bei 170 °C für etwa 25 Minuten.
Dekorieren der Plätzchen
- Die eine Hälfte verziert ihr mit Puderzucker, den ihr direkt durch ein Sieb drüber streut.
- Für die andere Hälfte schlagt ihr das Eiweiß auf und gebt 75 g Puderzucker und den Zitronensaft hinzu. Schlagt so lange weite, bis ihr eine glatte, dickflüssige Masse habt.
- Nun bestreicht ihr die restlichen Cucciddati mit dieser Masse und bestreut sie mit den Zuckerstreuseln.
- Danach gebt ihr die Plätzchen mit dem Guss noch einmal für 4 Minuten bei 150 °C in den Ofen. Reduziert die Hitze aber wirklich auf die 150 °C, sonst wird der Guss braun.
- Lasst sie nun abkühlen und bewahrt sie anschließend in einer luftdichten Dose. Darin sollten sie sich einige Wochen lang halten. Es sei denn, ihr seid schneller 😉.
Lass mir doch bitte noch eine Bewertung da 🙂:
Quelle des Rezepts für Cucciddati: https://www.lapasticciona.it/2020/12/04/cucciddati-o-cuddureddi-siciliani/
Mit viel Liebe ♥ nachgebacken auf From zero to curry.
Ein Gedanke zu „Cucciddati – Rezept für sizilianische Weihnachtsplätzchen“
Mal eine etwas andere Plätzchensorte als die üblichen, die man so kennt! Sehr feines Gebäck.