Überraschend leicht zu machen – dieses Rezept für leckere Brezeln. Frisch aus dem Ofen sind Laugenbrezeln ein Gedicht! Und den Umgang mit der Lauge braucht man nicht zu scheuen.
Sowohl mich als auch meine Tochter hat auf einmal eine unglaubliche Lust auf Brezeln gepackt. Die gibt es aber leider in Indien nicht und ich hab mich bisher nicht dran getraut, wegen der Lauge. Mir war auch gar nicht bewusst, dass es gewöhnliches Natron ist, was man einfach in Wasser auflöst.
Etwas aufpassen sollte man da schon. Immer schön Handschuhe tragen und etwas aufpassen, dass keine Tropfen auf die Arbeitsfläche kommen. Das wars auch schon. Das war auch der einzige Schritt, wo mir meine (4-jährige) Tochter nicht geholfen hat. Ansonsten hat sie wirklich tolle Brezeln selber gemacht.
Das Knoten der Brezeln ist einfach, folgt einfach der kurzen bebilderten Anleitung.




Das Rezept unten ist für 12 Brezeln. Diese fallen etwas kleiner aus, als die typischen Brezeln, die man beim deutschen Bäcker kaufen kann. Wer sie größer möchte, macht vielleicht nur 9 Stück aus der Teigmenge und passt die Backdauer leicht an. Wenn ihr unten im Rezept die Menge anpassen solltet, lasst bitte die Menge für Wasser und Natron unverändert. Hier kommt immer nur eine Brezel kurz hinein, daher hat die Menge der Brezeln darauf keinen Einfluss.
Laugenbrezeln in Indien
Uns haben Brezeln hier wirklich sehr gefehlt. Nach dem Backen weiß ich nun auch, wieso es die hier nicht gibt. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit ziehen sie mit ihrem Salz sehr schnell Wasser. Das dauert etwa 1-2 Stunden. Ich empfehle daher, sie möglichst frisch zu essen. Dann sind sie aber wirklich klasse!
Das Rezept fragt nach frischer Hefe. Die habe ich hier nirgends bekommen, aber mit der Trockenhefe hat das sehr gut funktioniert. Was ich nicht wusste und dann bei der Recherche herausgefunden habe: Trockenhefe wurde für warme, heiße Länder entwickelt. Die beste Triebkraft entwickelt sie bei Teig-Temperaturen zwischen 27 und 29 Grad Celsius. Insofern gut, dass ich darauf zurückgegriffen habe. 7g Trockenhefe entsprechen der Triebkraft eines halben Würfels Frischhefe.
Mit kalter Butter schmecken Brezeln am Besten! In Indien ist Butter meist gesalzen. Da die Brezeln ohnehin schon salzig sind, esst sie am Besten mit ungesalzener Butter. Euer Blutdruck wird es euch danken. Und es schmeckt besser.
Mehl ist in Indien so eine Sache. Entweder es gibt Maida (entspricht dem deutschen 405er Mehl) oder Atta (Vollkornmehl). Über das Internet gibt es jedoch verschiedene französische Mehltypen zu kaufen. Eine Übersicht über verschiedene internationale Mehltypen und wie man sie im Bedarfsfall mischen kann, findet ihr hier.
Selbst gemachte Laugenbrezeln
Equipment
- Schürze
- Handschuhe
- leerer Teller
- Schaumkelle
Zutaten
Für den Teig
- 500 g Mehl Typ 550
- ½ Würfel Hefe oder 7 g Instant Trockenhefe oder 9 g Active Dry Yeast
- 150 ml Milch
- 150 ml Wasser
- 20 g Butter
- 3 TL Salz
Für die Lauge
- 1,5 l Wasser
- 60 g Natron (Sodiumbicarbonat, Backsoda, Bullrich-Salz, Kaiser-Natron)
Zum Bestreuen
- grobes Salz
Anleitungen
Der Teig
- Das Mehl, die zerbröckelte Hefe, das Salz, die Milch und das Wasser in eine Schüssel geben und miteinander vermengen.
- Die in Würfel geschnittene Butter hinzufügen und zu einem gleichmäßigen Teig verrühren.
- Zugedeckt bei Zimmertemperatur 1 Stunde gehen lassen (der Teig sollte sein Volumen verdoppeln).
- Nun den Teig in 12 gleiche Teile teilen und die Brezeln formen (siehe Fotos oben).
Die Lauge
- Bevor ihr fortfahrt, zieht bitte unbedingt Handschuhe an. Das Natron im Wasser ist eine Lauge, da wollt ihr nicht mit bloßen Händen ran! Ich ziehe bei so etwas sicherheitshalber auch eine Schürze an, keine Ahnung, ob die Lauge der Kleidung schaden kann…
- In einem Topf das Wasser mit dem Natron zum Kochen bringen.
- Haltet neben dem Kochtopf einen leeren großen Teller bereit. Darauf könnt ihr Sachen ablegen, die in der Lauge waren, wie eure Schaumkelle. Vermeidet, dass Lauge auf eure Arbeitsfläche kommt. Vermutlich passiert nicht viel, wenn ihr sie direkt wegputzt, aber man muss ja das Glück nicht herausfordern.
- Den Backofen auf 220°C vorheizen.
- Reduziert jetzt die Hitze des Wassers etwas und gebt die Brezeln jeweils einzeln nacheinander für einige Sekunden in das köchelnde Wasser.
- Die Brezeln mit einer Schaumkelle aus dem Topf nehmen, kurz abtropfen lassen und auf einem Teller bei Seite legen.
Das Bestreuen
- Dann ritzt ihr die Brezeln an der langen Stelle mit dem Messer leicht ein und bestreut sie mit groben, kurz mit dem Mörser gestoßenen Salz nach Belieben (oder ihr drückt die Brezel in das Salz wie auf dem Foto). Viele Leute und vor allem Kinder essen sie lieber ohne Salz.
Das Backen
- Nun die Brezeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backrost legen. (Vorsicht: die Lauge greift beim Backen beschichtete Backbleche an. Ich empfehle das Edelstahlrost zu nehmen. Auf keinen Fall Alufolie verwenden, die reagiert mit der Lauge)
- Lasst die Brezeln nun für 10 bis 12 Minuten im Ofen backen bis sie eine schöne Farbe haben.
- Mir schmecken sie etwa eine Viertelstunde nach dem Backen noch warm mit kalter Butter bestrichen am Besten!
Lass mir doch bitte noch eine Bewertung da 🙂:
Quelle des Rezepts: Adelines elsässischer Food-Blog. Ich kategorisiere die Brezeln trotzdem unter deutschen Rezepten, da Deutschland etwas bekannter für seine Brezeln ist und sich in der Zubereitung nicht unterscheiden. Ich habe nur durch Zufall dieses Rezept gefunden und die tollen Fotos haben mir eine solche Lust auf die Brezeln bereitet, dass ich dieses hier nachgebacken habe. Nur das Bestreichen mit dem Eigelb habe ich weggelassen, das gehört da eigentlich nicht hin.
Mit viel Liebe nachgebacken auf From zero to curry.